Der Solarhersteller Meyer Burger hat das endgültige Aus für seinen Standort im sächsischen Freiberg besiegelt. Die rund 500 Mitarbeiter hätten am Dienstag ihre Kündigung erhalten, sagte eine Unternehmenssprecherin. Mehr als 400 Menschen verlören damit ihren Arbeitsplatz. Den anderen seien Verträge in anderen Gesellschaften des Schweizer Konzerns angeboten worden.
Vorausgegangen war die Absage von Finanzminister Christian Lindner (FDP) an den sogenannten Resilienzbonus, mit dem die unter Druck stehenden Hersteller in Europa geschützt werden sollten. Meyer Burger hatte die Zukunft des Standorts in Freiberg von dieser Unterstützung abhängig gemacht. Die Produktion stand nach Angaben der Sprecherin bereits seit Mitte März still.
Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr einen deutlichen Verlust verbucht und die starke Konkurrenz durch billige Solarmodule aus China als Grund angeführt.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich über die Werksschließung des Solarmodulherstellers Meyer Burger in Sachsen enttäuscht gezeigt. „Die Nachricht aus Freiberg ist bedrückend“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner am Dienstag. Man sei sich der sehr ernsten Lage der deutschen Solarunternehmen bewusst und stehe im regelmäßigen und intensiven Austausch mit der Branche, insbesondere mit den in Ostdeutschland produzierenden Unternehmen.
Der Grünen-Politiker Kellner sagte: „Es ist sehr bedauerlich, dass der jetzt nicht kommen soll. Auch wenn noch nicht alles durchverhandelt ist, bleibt die Skepsis beim Koalitionspartner leider zu groß.“ Man werde nicht nachlassen und sich für andere Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene einsetzen.
Lesen Sie auch: Was hat Solar-Abwanderer Meyer Burger genau vor?